Marília Jöhnk: Hat die Übersetzung von Literatur ein Geschlecht?
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Über mehrsprachige Autorinnen im 18. Jahrhundert, Gender Studies und Muttersprache

In den Literaturwissenschaften wird selten eine Verbindung von Mehrsprachigkeit und Geschlecht hergestellt, dabei denken wir selbst bei dem Wort "Muttersprache" ein Geschlecht mit. In der heutigen Folge #ForscherinnenFreitag sprechen wir darüber, inwiefern schon im 18. Jahrhundert eine Genderperspektive in der Literatur vorhanden war und wie translinguale Autorinnen die Übersetzung als Mittel nutzten, um sich an Debatten der Aufklärung zu beteiligen.

Unsere Interviewgästin Dr.’in Marília Jöhnk ist mehrsprachig aufgewachsen und liebt es, über Literatur nachzudenken und in unterschiedliche Erfahrungswelten einzutauchen. In ihrer Forschungsarbeit fällt ihr auf, dass Mehrsprachigkeit und Gender keine modernen Phänomene sind. Schon im 18. Jahrhundert haben Autorinnen das Mittel der Übersetzung genutzt, um ihren Standpunkt im Hinblick auf Frauenrechten zu platzieren und sich an der Aufklärungsdebatte zu beteiligen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind romanische Literaturen (Lateinamerika, Frankreich, Spanien, Portugal), Mehrsprachigkeit, dekoloniales Schreiben, Gender Studies und translinguale Autorinnen des 18. Jahrhunderts.

Website von Dr’in Marília Jöhnk

Diese Texte hat Marília im Interview erwähnt: Anzalduá, Gloria. Borderlands/La Frontera: The New Mestiza. San Francisco: Aunt Lute Books 2007. Joyes y Blake, Inés: Apología de las mugeres. In: El príncipe de Abisinia. Novela traducida del ingles por doña Ines Joyes y Blake. Madrid: Imprenta de Sancha. S. 175–204.

Sie empfiehlt: Tawada, Yōko. akzentfrei. Tübingen: konkursbuch Verlag Claudia Gehrke 2016. Tawada, Yōko. Eine leere Flasche. In: Überseezungen. Tübingen: konkursbuch Verlag Claudia Gehrke 2002. S. 53–57. Yildiz, Yasemin: Beyond the Mother Tongue. The Postmonolingual Condition. New York: Fordham UP 2012.

Bret, Patrice: [Art.] Traductrices. In: Dictionnaire des femmes des Lumières. Hrsg. von Valérie André u. Huguette Krief. Paris: Champion 2015. S. 1145–1161. Bolufer Peruga, Mónica: La vida y la escritura en el siglo XVIII. Inés Joyes: Apología de las mujeres. Valencia: Universitat de València 2008. Gramatzki, Susanne: Die andere Stimme – Frauen und das Mehrsprachigkeitsideal der Renaissance. In: Mehrsprachigkeit in der Renaissance. Hrsg. von Christiane Maaß u. Annett Volmer. Heidelberg: Winter 2002. S. 199–213. Sanmann, Angela: Die andere Kreativität. Übersetzerinnen im 18. Jahrhundert und die Problematik weiblicher Autorschaft. Heidelberg: Winter 2021.

Über unsere Plattform #InnovativeFrauen könnt ihr euch mit Marília vernetzen, außerdem ist sie offen für Interviews und Anfragen als Rednerin oder zur aktiven Vernetzung: Profil von Dr’in Marília Jöhnk

Fragen oder Anmerkungen? Schreibt uns gerne: podcast@innovative-frauen.de Plattform #InnovativeFrauen Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. Förderrichtlinie „Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation: Leistungen und Potenziale sichtbar machen, Sichtbarkeit strukturell verankern“

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