An der polnisch-belarussischen Grenze erfrieren Menschen auf der Flucht, weil die EU-Staaten ihnen keinen Schutz gewähren und Machtspiele auf ihrem Rücken ausgetragen werden. Im Ärmelkanal sind vergangenen Monat 27 Menschen auf der Flucht ertrunken. Das Leid auf der Balkanroute, in Bosnien und Kroatien, spitzt sich zu. Geflüchtete verhungern, erfrieren oder werden gewaltsam zurückgedrängt - sogenannte Pushbacks, ein Verstoß gegen europäisches und internationales Recht. Anders als vor einem Jahr hält sich der mediale und zivilgesellschaftliche Aufschrei jedoch in Grenzen. Die Grausamkeit an den EU-Grenzen sind auf eine zynische Weise Normalität geworden. Wir wollen heute mit jenen sprechen, die sich seit Jahren kontinuierlich gegen das Schweigen und Wegschauen einsetzen. Und wir werden darüber diskutieren, wie sich Fluchtrouten in den vergangenen Jahren verändert haben, welche politischen Akteure hinter der Katastrophe stehen und was wir als Linke hier tun können.
Darüber spricht Flora heute mit Hasan Ulukisa. Hasan studiert in Linz zeitbasierte und interaktive Medienkunst und engagiert sich bei der Initiative SOS Balkanroute.