Jan 5, 2021
Smartphone, Tablet, blaues Licht, gehört in Kinderhände nicht?! - 040
Smartphones sind kinderleicht zu bedienen, doch gehören sie auch in Kinderhände? Entwicklungspsychologen und Neurowissenschaftler forschen intensiv an den Auswirkungen neuer Medien auf die Entwicklung von Kindern. Um die Vorteile neuer Technik ausnutzen zu können und Gefahren zu umgehen, kommt es auf Kinder und Eltern gleichermaßen an und auf soziale Interaktion.
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Shownotes
Übersichtsartikel
Dieser Übersichtsartikel fasst kurz die wichtigsten Bereiche in der Entwicklung von Kindern zusammen, auf die Bildschirmmedien einen Einfluss haben können und endet mit praktischen Empfehlungen für Eltern, Pädagogen und Ärzte.
Domingues-Montanari, S. (2017). Clinical and psychological effects of excessive screen time on children. Journal of Paediatrics and Child Health, 53(4), 333–338. https://doi.org/10.1111/jpc.13462
Dieser kurze Artikel bezieht Stellung zum Umgang mit neuen Medien und macht praktische Vorschläge.
Ponti, M., Bélanger, S., Grimes, R., Heard, J., Johnson, M., Moreau, E., … Williams, R. (2017). Screen time and young children: Promoting health and development in a digital world. Paediatrics & Child Health, 22(8), 461–468. https://doi.org/10.1093/pch/pxx123
Bildschirmzeit beeinflusst Schlafdauer und -qualität.
Hale, L., & Guan, S. (2015). Screen time and sleep among school-aged children and adolescents: A systematic literature review. Sleep Medicine Reviews, 21, 50–58. https://doi.org/10.1016/j.smrv.2014.07.007
Dieser umfangreiche Übersichtsartikel informiert über alle relevanten Forschungsfragen und vorläufigen Erkenntnisse zum Einfluss neuer Medien auf die Kinderentwicklung und soziale Umstände und Umweltfaktoren, die dabei eine Rolle spielen.
Oswald, T. K., Rumbold, A. R., Kedzior, S. G. E., & Moore, V. M. (2020). Psychological impacts of “screen time” and “green time” for children and adolescents: A systematic scoping review. PLoS ONE, 15(9 september), e0237725. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0237725
Forschungsartikel
Vorhergehende Studien haben gezeigt, dass es kleinen Kindern beim gemeinsamen Lesen mit den Eltern leichter fällt, eine Geschichte zu verstehen, wenn diese aus einem Buch statt von einem Tablet vorgelesen wird. Lauricella et al. zeigen nun, dass das Geschichtenverstehen stark von Eigenschaften des jeweiligen Kindes abhängig ist. Mit 4 Jahren können Kinder sehr wohl auch Geschichten verstehen, die von einem Tablet vorgelesen werden. Die Interaktion mit einem Tablet war in der Studie mit mehr Engagement der Eltern beim Vorlesen verbunden, aber auch mit mehr Ablenkungen, die nicht direkt mit der vorgelesenen Geschichte zu tun haben.
Lauricella, A. R., Barr, R., & Calvert, S. L. (2014). Parent-child interactions during traditional and computer storybook reading for children’s comprehension: Implications for electronic storybook design. International Journal of Child-Computer Interaction, 2(1), 17–25. https://doi.org/10.1016/j.ijcci.2014.07.001
Kinder haben Schwierigkeiten, Informationen von Bildschirmen zu lernen und auf Situationen in der Welt zu übertragen. Diese Schwierigkeit besteht in einem Mangel an sozialer Interaktion. Mit sozialer Interaktion können Kinder auch von Bildschirmen lernen und das Gelernte übertragen.
Troseth, G. L., Saylor, M. M., & Archer, A. H. (2006). Young children’s use of video as a source of socially relevant information. Child Development, 77(3), 786–799. https://doi.org/10.1111/j.1467-8624.2006.00903.x
Das Verhalten von Kindern im Umgang mit neuen Medien weist einen starken Zusammenhang mit dem ihrer Eltern auf, und das Verhalten von Eltern könnte darum der Schlüssel zu einem gesünderen Umgang mit neuen Medien in der Familie sein.
Tang, L., Darlington, G., Ma, D. W. L., & Haines, J. (2018). Mothers’ and fathers’ media parenting practices associated with young children’s screen-time: A cross-sectional study 11 Medical and Health Sciences 1117 Public Health and Health Services. BMC Obesity, 5(1), 37. https://doi.org/10.1186/s40608-018-0214-4