Jul 3, 2023
Alles nur erfunden oder nichts als die Wahrheit?
Ein Bild zweier Frauen gewinnt einen angesehen Fotopreis. Doch die Frauen haben nie gelebt. Die Szene ist nie passiert. Künstliche Intelligenz (KI) hat die Szene "erfunden". Ein Podcast über Fotografie und Promptografie.
Künstliche Intelligenz (KI) schreibt nicht nur Texte wie Hausaufgaben oder Bewerbungen. KI erzeugt auch Bilder. Die Werke sind mittlerweile so gut, dass man den Unterschied zum Foto einer realen Szene kaum noch erkennen kann. Ein flüchtiges Betrachten des Werkes reicht immer seltener aus, um den Unterschied zu erkennen.
Fotografie oder Promptografie
Fotograf Thomas Geiger ist seit über 30 Jahren auch als Bildjournalist unterwegs. Im Podcast "Matt oder glänzend" erklärt er, ob man Bilder noch trauen kann, ob man es jemals konnte und wo aus seiner Sicht die Grenze zwischen subjektiver Bildgestaltung eines Fotografen bei der Aufnahme und Manipulation ist. Und was der Unterschied zwischen Fotografie und Promptografie ist.
KI-Werke sind keine Fotografien
Das "Doppelporträt" mit den beiden Frauen ist ein Werk des Berliner Fotografen Boris Eldagsen. Der Künstler erklärte auf seiner Internetseite, er habe das KI-Werk testweise beim Sony World Photography Awards eingereicht, um zu prüfen, ob Wettbewerbe wie dieser darauf vorbereitet seien. Das Bild wurde gekürt, Eldagson lehnte den Preis ab. "KI-Bilder und Fotografie sollten nicht in Auszeichnungen wie dieser miteinander konkurrieren. Sie sind unterschiedliche Dinge", schrieb er in seiner Begründung, warum er den Preis nicht annehme.
"Fotoreportage" aus dem Prozessor
Künstler Ryan McGinnis hat einen "Photo-Essay" komplett per KI erzeugt. Er ging der Fragen nach, ob KI eine überzeugende Fotoreportage für ein echtes Magazin erstellen könnte? Zu den Bilder schreibt er: "Alles hier außer dem Text ist KI generiert. Das sind keine echten Menschen; Weld County Oklahoma existiert nicht, jegliche Ähnlichkeit mit echten Menschen ist völlig zufällig.