May 18, 2022
6. Spiritualität – Was gibt dir Halt?
In dieser Folge gehen wir der Frage nach, was für uns Spiritualität bedeutet und wie unsere eigene Spiritualität aussieht. Wir fragen uns gegenseitig, woran wir glauben, was uns trägt und wie wir spirituelle Erfahrungen machen können.
In dieser Folge nehmen wir zwei unterschiedliche Blickwinkel ein: Gerhard eine religiöse, Kathrin eine weltliche Sicht. Gemeinsam erkunden wir die lateinische Wortherkunft von Spiritualität und finden heraus wie Spiritualität den uns verborgenen Bereich hinter unserer seh- und spürbaren Alltagswelt verkörpert.
Wir gehen auf einen Post von Kathrins Herzensprojekt @__finity ein, sprechen über morphische Felder und die Essenz der Liebe. Bei der Frage, wie oder auf welchen Ebenen wir Spiritualität erleben können, gehen wir diesmal 900 Jahre zurück und zitieren Hildegard von Bingen, aber auch den amerikanischen Autor der Integralen Spiritualität Ken Willber.
Am Ende der Folge laden wir dich auf ein Reflexionsgedankenspiel ein: Wir geben dir ein Zitat von Josef Campbell, einem amerikanischen Mythenforscher, mit auf den Weg und stellen dir drei Fragen, mit denen du reflektieren kannst, was du tun kannst, um dich lebendig zu fühlen.
Viel Freude mit dieser Folge, die uns sehr viel Spaß gemacht hat. Sie geht tief und hat eine viel breitere Spannweite, als wir vorher glaubten.
Kathrin & Gerhard
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Reflexionsfrage: Woran glaubst du?
Post von Kathrin bei @__finity
Rupert Sheldrake (britischer Forscher, geboren 1942):
stellte die Theorie der morphischen Felder auf und trotz einiger Beispiele in der Tier-, Pflanzenwelt und der Welt der Erfindungen, wird seine Hypothese von der Naturwissenschaft nicht anerkannt.
Liebe:
"Die Essenz der Liebe": Zitat aus Podcast 'Astropod', Folge 112: "Der Mensch, den wir am meisten lieben, ist ein Repräsentant dessen, was wir als die höchste Möglichkeit der Liebe wahrnehmen."
Das Spannungsfeld von Liebe (das Leben förderliche ) vs. Angst (Handeln aus Mangel, Not) schafft eine Ambivalenz von Kollektiv/Verbundensein vs. Getrennt-Sein.
900 Jahre alter Text von Hildegard von Bingen:
"Ich bin das heimliche Feuer in allem, und alles duftet von mir, und wie der Odem im Menschen, Hauch der Lohe (Flamme), so leben die Wesenheiten und werden nicht sterben, weil ich Ihr Leben bin. Ich flamme als göttlich feuriges Leben über den prangenden Feld der Ähren, ich leuchte im Schimmer der Glut, ich brenne in Sonne, in Mond und in Sternen, im Windhauch ist heimlich Leben aus mir und hält beseelend alles zusammen."
Ken Wilber (amerikanischer Autor im Bereich der Integralen Spiritualität, geboren 1949):
Modell: Ich – Du – Es.
Modell: Wake up – Grow up – Clean up.
David Steindl-Rast (österreichisch-US-amerikanischer Benediktinermönch, geb. 1926):
"ICH BIN – Ich bin, der/die ich bin. Ich bin die Öffnung und Leere, in welcher alles erscheint und vergeht.
DU BIST – Du bist die liebende Gottheit, vor der ich mich verneige. Ich erkenne, liebe und verehre dich in allen Wesen. Deine Gnade ist unerschöpflich.
ES IST – Es ist vollbracht. Die Schöpfung in all ihrer Schönheit und Heiterkeit ist Gegenstand meiner Verehrung. Staunend und voller Ehrfurcht betrachte ich die geschaffene und sich entwickelnde Welt."
✨ Übung/Reflexionsfragen am Ende dieser Folge:
Josef Campbell (amerikanischer Mythenforscher, 1904-1987) sagte sinngemäß: Das Leben ist ohne Sinn. Der Sinn des Lebens ist das, was auch immer du ihm zuschreibst. Du gibst ihm den Sinn. Wonach wir suchen im Leben ist die Erfahrung des Lebendigseins.
3 Fragen am Lebensende:
- Hab ich mein Leben wirklich gelebt?
- Ist es mir gelungen mit dem, was war und wie es war, meinen Frieden zu finden?
- Gibt es Menschen um mich herum, auf deren Zuneigung, Freundlichkeit und Unterstützung ich mich verlassen kann?